The Sea Around Us - Antitopèia
Konzert von Mario Marchisella, João Orecchia, Magda Drozd, Saadet Türköz
zur Produktion
Das Debütalbum Antitopèia von Mario Marchisellas und João Orecchia erscheint im November 2025 – ein reichhaltiges Werk, das die eindringliche Wärme der Bassklarinette, die unvorhersehbare Spannung modularer Synthesizer und die elementare Kraft selbstgebauter elektroakustischer Instrumente miteinander verbindet.
Antitopèia wurde zwischen Städten und Kontinenten komponiert und aufgenommen und ist eine Klanglandschaft aus imaginären Orten und poetischer Dissonanz. Das Album bewegt sich zwischen Komposition und Improvisation, Struktur und Spontanität, getragen von einer cineastischen Unterströmung und einer ausgeprägt taktilen Klangwelt. Auf dem Album und live arbeiteten Marchisella und Orecchia mit verschiedenen Gastmusiker:innen, so auch mit Magda Drozd, welche wie Marchisella am Luzerner Theater als Komponistin und Musikerin in verschiedenen Produktionen mitwirkte und mit der Sängerin Saadet Türköz.
Gemeinsam schaffen diese Künstler ein Werk, das sich Grenzen widersetzt – geografischen, musikalischen oder konzeptionellen. Antitopèia ist nicht nur ein Album, sondern ein Ort, der nicht existiert – und doch gelangt man durch das Zuhören dorthin.
Für Fans von experimenteller Musik, Ambient Jazz, experimenteller Elektronik und grenzüberschreitenden Kollaborationen.
Mit:
Mario Marchisella: Schlagzeug und Elektronik
João Orecchia: Bassklarinette und Modularsynthesizer
Magda Drozd: Violine und Elektronik
Saadet Türköz: Stimme
Hörprobe: 
https://aroundusthesea.bandcamp.com/
Biografien
Mario Marchisella
Der in Zürich geborene Mario Marchisella ist ein schweizerisch-italienischer Komponist, Musiker und visueller Klangkünstler, der am Zürcher Konservatorium (ZHdK) klassische Musik studiert hat und heute in den Bereichen Musik, Kunst, Theater, Radio und Film tätig ist. 2001 gründete er Audioscope, ein in Zürich ansässiges Tonstudio und Label, das Auftragswerke für Film, Theater(u.a. für das Luzerner Theater), Hörspiele und Kunstkontexte produziert.
Seit 2008 arbeitet er mit der bildenden Künstlerin Marianne Halter zusammen und realisiert Videoinstallationen, Ausstellungen und Klangskulpturenprojekte auf internationaler Ebene (Johannesburg, Shanghai, Kapstadt, London), unterstützt von Institutionen wie Pro Helvetia, Landis & Gyr und MacDowell Colony Residencies. Seine Praxis verbindet audiovisuelle Interventionen mit Komposition, Sounddesign und interdisziplinären Performances.
Marchisella hat Musik für Film- und Theaterwerke komponiert, darunter Lüber in der Luft (2007), The Big One (2005) und Transformance (2018). Seine jüngsten Solo- und Gemeinschaftsperformances – darunter solche mit João Orecchia und Saadet Türköz – fanden in Kunst- und Museumsräumen in Zürich und darüber hinaus statt.
Saadet Türköz
Saadet Türköz wurde in Istanbul als Tochter kasachischer Eltern geboren, die vor der politischen Unterdrückung in Ostturkestan geflohen waren. Sie wuchs inmitten zentralasiatischer Volkstraditionen auf, bevor sie Anfang der 1980er Jahre in die Schweiz emigrierte. In den vier Jahrzehnten, die sie nun schon in Zürich lebt, hat sie sich zu einer führenden Persönlichkeit in den Bereichen Improvisation, Free Jazz und avantgardistische Gesangsdarbietungen entwickelt, wobei sie alte kasachische und türkische Gesangstraditionen mit zeitgenössischen Experimenten und freier Improvisation verbindet. Türköz' Werk umfasst Soloauftritte, Duos und große improvisierte Ensembles, wobei sie mit Größen wie Elliott Sharp, Peggy Lee, Urs Leimgruber, Nils Wogram und Julian Sartorius zusammenarbeitet. 2019 arbeitete sie mit Elliott Sharp an Kumuska in New York zusammen, und ihr eigenes Werk Urumchi (2006) kehrt in klanglicher Form in die Heimat ihrer Großeltern zurück. Im Jahr 2023 erhielt Türköz den Swiss Music Award als Anerkennung für ihre jahrzehntelange künstlerische Innovation und ihren Einfluss auf die unabhängige Schweizer Musikszene. Sie ist außerdem eine angesehene Stimmtrainerin, Workshopleiterin und interkulturelle Kommunikatorin.
João Orecchia
João Orecchia ist ein in Brooklyn geborener peruanisch-italienischer interdisziplinärer Künstler, Komponist, Musiker und Soundkünstler, der in Marseille lebt. Als Autodidakt umfasst sein Werk experimentelle Komposition, Improvisation, Klangkunst, Video, Theater und Installation, wobei er häufig Feldaufnahmen, menschliche Stimmen, handgefertigte Elektronik und akustische Instrumente miteinander verbindet.
Orecchias Praxis beschäftigt sich mit Materialität, räumlicher Erfahrung, Identität und antihierarchischen Systemen. Sein Masterstudium in Digitaler Kunst verlagerte seine Praxis hin zu skulpturalen Klangumgebungen, in denen Vibration, Publikum und Klang zu einem immersiven Erlebnis verschmelzen. Er arbeitet vielseitig in Musik und Kunst zusammen: Er spielte mit Lukas Ligeti, Jill Richards, Joseph Suchy und in der Band Motèl Mari mit Mpumelelo Mcata und Tshepang Ramoba von BLK JKS.
Seine Auftragsarbeiten reichen von Theater und Video bis hin zu Galerieinstallationen; zu seinen Projekten gehören Intermittent (2011) mit David Krut Projects, Einzelausstellungen wie Instruction und Interventionen, die Klang, Druckgrafik, Partituren und Performance miteinander verbinden.
Magda Drozd
Magda Drozd wurde in Warschau geboren und ist Komponistin, Klangkünstlerin, Musikerin und Dramaturgin mit Wohnsitz in Zürich. Sie hat einen BA in Dramaturgie und einen MA in Bildender Kunst von der ZHdK, wo sie unterrichtete und Forschungsstipendien innehatte (2019–21). Drozds Praxis erforscht akustische Ökologien und nicht-rationale Wahrnehmungsräume durch Klang. Ihre Kompositionen verweben Feldaufnahmen, Elektronik, Violinen-Drones, zerbrechliche Stimmen, Geräusche, Chormelodien und synthetisierte Klangschichten zu immersiven und spekulativen Klangwelten.
Ihr Debütalbum Songs for Plants (2019, Präsens Editionen) und das Folgealbum 18 Floors (2021) beschäftigen sich intensiv mit gelebten Räumen – insbesondere mit urbaner Wohnarchitektur. 18 Floors wurde in The Wire, Fact, Boomkat, Spex und anderen Medien ausführlich rezensiert. Ihr jüngstes Album Viscera (2023) setzt ihre Entwicklung in Richtung physisches Hören und räumliche Erzählung fort. Magdas Installationen und Performances waren in der ganzen Schweiz (Shedhalle Zürich, Helmhaus, Nationalpark Zernez) und international (Berlin, Detroit, Tokio, Paris, Trient, Turin) zu sehen. Sie komponiert umfangreich für Theater, Film, Video und Radio und arbeitet mit Institutionen wie dem Schauspielhaus Zürich, dem LAC Lugano, dem Luzerner Theater, dem Berliner Ensemble und Deutschlandfunk Kultur zusammen.