Versteckt
Ariane von Graffenried, Martin Bieri
zur Produktion
«Daran sollten wir uns erinnern /
dass die Geschichte unseres glücklichen Landes /
voll ist von Geschichten unglücklicher Kinder.»
Franz Hohler
Lucia ist allein zu Hause. Sie spricht mit ihren Stofftieren, aber nur leise. Wenn sie Geräusche durch die Wände hört, wagt sie kaum zu atmen. Kommt Besuch, versteckt sie sich und macht keinen Mucks. Ihr Vater arbeitet auf der Baustelle, ihre Mutter in der Fabrik. Lucia hätten sie in ihrem Heimatland zurücklassen müssen. So wollen es die Gesetze. Aber ihre Eltern haben Lucia mit über die Grenze genommen. Und das darf nun niemand merken. Eines Tages jedoch wird Lucia entdeckt: von Herrn Herbster aus der Wohnung nebenan. Die beiden freunden sich an. Doch dann klingelt es. Vor der Tür stehen Polizisten. Das preisgekrönte Autor*innen-Duo Ariane von Graffenried und Martin Bieri hat sich in die Geschichte der unmenschlichen Lebensbedingungen für Schweizer Saisonarbeiter vertieft. Entstanden ist ein Stück für junge und alte Menschen über ein dunkles Kapitel Schweizer Vergangenheit und über ein Mädchen, das ankommen will.
Regisseur Max Merker, bekannt für seine poetischen Bilder und fantasievollen Umsetzungen, bringt «Versteckt» am Luzerner Theater zur Uraufführung.
Infos
Uraufführung
Danke
Gefördert durch die Freunde Luzerner Theater und die Landis & Gyr Stiftung
Fotos
Sie möchten mehr zu den sogenannten «Schrankkindern» und diesem dunklen Kapitel der Schweizer Geschichte erfahren? Hier finden Sie Links zum mehr Lesen, Hören und Schauen.
«Die versteckten Kinder der Saisonniers»
Die SRF Sendung «Kulturplatz» beleuchtet ein dunkles Kapitel Schweizer Geschichte.
«Verboten und versteckt – Saisonnierkinder erzählen»
In diesem kurzen Film von Karin Bachmann erzählen vier Betroffene von ihren Erfahrungen als Saisonnierkinder in der Schweiz.
«Die vergessenen Kinder des Schweizer Wirtschaftswunders»
Ein Beitrag der Sendung «10VOR10» aus dem Jahr 2020 zum Thema.
«Saisonnierstatut: Das war ein Attentat auf die Familien»
Radio-Beitrag von Anna Jungen des Schweizer Radio SRF aus dem Jahre 2021.
«Verboten, versteckt und abgeschoben»
Artikel aus dem «Beobachter» von Sarah Berndt und Yasmine Helbling aus dem Jahr 2019.
«Die Schweiz soll das Leid von Gastarbeiter-Familien anerkennen»
Artikel aus dem «Tages-Anzeiger» von Eveline Rutz aus dem Jahre 2022.
Pressestimmen
«Das Theaterpublikum kann die dunkle Enge, die Angst des Kindes und seine eintönigen Tage fast physisch miterleben, der politische Kontext ist in den starken Dialogen und Monologen präsent. [...] «Dies ist meine Geschichte», sagt Lucia, grossartig gespielt von Wiebke Kayser, am Anfang des Stücks, trotzig ins Publikum blickend.» — WOZ
« Ein dichtes, kurzweiliges Schauspiel, das allen ab 13 Jahren sehr ans Herz gelegt sei.»
«Die Gestaltung der Bühne (Damian Hitz) ist so einfach wie genial.» — Luzerner Zeitung
« Im UG des Luzerner Theaters kann man sich dem Schicksal Lucias — eindrücklich gespielt von Wiebke Kayser — nicht entziehen. (...) Das alles fährt ein und ist sehr sinnlich vom Regisseur Max Merker inszeniert. Überhaupt ist an diesem Theaterabend ein Team am Werk, das für eine stimmige Atmosphäre sorgt. Das Bühnenbild von Damian Hitz z.B.: eine Wand voller Koffer als Sinnbild für die Saisonniers, die zwischen zwei Welten hin- und herpendeln. Und die Musik von Mario Marchisella macht die Sehnsucht der italienischen Migrantenfamilie spürbar.» — SRF Regionaljournal Zentralschweiz
«Versteckt im Luzerner Theater führt einem eindrücklich die menschenunwürdige Situation vor Augen, für die die Schweiz verantwortlich ist. Das Ziel des Autorenduos Ariane von Graffenried und Martin Bieri, ein Bewusstsein für die damaligen Lebensumstände der Saisonnierfamilien zu schaffen, wird mehr als erreicht.» — SRF Regionaljournal Zentralschweiz
Besetzung
Produktionsteam
- Regie –
- Bühne und Kostüme –
-
Licht –
Jonathan Zumsteg
- Dramaturgie –
- Musik und Sounddesign –
Angebot für Schulen
Workshop
Sie möchten ein Stück nicht nur besprechen, sondern die Schüler*innen das künstlerische Arbeiten ausprobieren lassen?
Im Workshop können die Schüler*innen erfahren, wie es ist, in eine andere Rolle zu schlüpfen. Dafür setzen sie sich mit Inhalten eines Stücks auseinander und probieren dann selbst unter Anleitung unserer Theaterpädagog*innen verschiedene Szenen oder Ausdrucksformen.
- ab 13 Jahren
- Gratis in Zusammenhang mit dem Besuch einer Vorstellung.
Schulvorstellungen
- 16./17./23. April 2024
jeweils 9.30 Uhr
- ab 13 Jahren
- Schüler*innen im Klassenverband zahlen CHF 15 pro Ticket (inklusive einer Begleitperson)
Spieldaten
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