
Neue Leitung Theaterkasse
Luzerner Theater: Kanntest du das Luzerner Theater schon? Hast du bereits Erinnerungen an dieses Haus?
Carmen Roelli: Als Luzernerin kenne ich das Luzerner Theater natürlich schon seit meiner Kindheit. Meine allererste Erinnerung reicht zurück ins Jahr 1994, als ich mit dem Mädchenchor der Stadt Luzern bei Engelbert Humperdincks Oper «Hänsel und Gretel» im Kinderchor am Ende des Stücks auf der Bühne mitsingen durfte. Das war eine grossartige Erfahrung, die mir unglaublich viel Freude gemacht hat. Ich erinnere mich noch gut daran, wie begeistert ich war, einen Blick hinter die Kulissen des Theaters werfen zu dürfen und mehr über die Entstehung einer solchen Produktion zu erfahren.
LT: Hast du bereits eine Verbindung zu Theater, Oper oder Tanz? Was interessiert dich an diesen Künsten?
CR: Musik und Tanz haben mich schon immer fasziniert, auch wenn sie für mich stets ein Hobby geblieben sind. Wie bereits erwähnt, sang ich als Kind und Jugendliche im Mädchenchor und erhielt parallel dazu Stimmbildung sowie Klavierunterricht. Während der Kreativwochen in der Schule nahm ich ausserdem an einem Theaterkurs teil. Meine erste direkte Verbindung zur Oper war – wie schon erwähnt – «Hänsel und Gretel» am Luzerner Theater. Davor hatte ich bereits früh Berührungspunkte mit dem Genre: Zu Hause hatten wir eine Videokassette von Mozarts «Zauberflöte», die ich als Kind unzählige Male gesehen habe. Auch mein erster Opernbesuch «Carmen» – bei meinem Namen fast schon ein Muss – 1993 in der St. Jakobshalle in Basel ist mir unvergesslich geblieben. Ich war tief beeindruckt von der Musik, den Figuren und der Magie der Inszenierung.
LT: Hast du zuvor schon an einer Kasse oder im Einlass gearbeitet?
CR: Wenn ich auf meine beruflichen Erfahrungen zurückblicke, hatte ich eigentlich immer mit Einlass, Gästebetreuung oder Kassenarbeit zu tun – sei es während meines Studiums als Coop-Kassiererin, Hostesse oder Kellnerin, oder dann vor allem später in meinem letzten Job bei der UEFA. Dort war ich im Rahmen der Fussball-Europameisterschaften und anderer Grossveranstaltungen für das VIP-Gästemanagement verantwortlich: Von der Einladung über die Betreuung vor Ort bis hin zur Verabschiedung – mit dem Ziel, den Gästen ein rundum reibungsloses und positives Erlebnis zu ermöglichen. Auch wenn sich die Art der Veranstaltungen in meiner neuen Stelle unterscheidet, gibt es viele inhaltliche Schnittstellen – und zugleich viel Neues zu entdecken und zu lernen, worauf ich mich sehr freue.
LT: Hattest du jetzt schon Kontakte mit dem Luzerner Publikum?
CR: Ja, ich hatte bereits erste Begegnungen mit dem Luzerner Publikum und war wirklich angetan von der Neugier, Offenheit und Ernsthaftigkeit, mit der hier Kunst aufgenommen wird. Es ist ein aufmerksames, reflektiertes Publikum, das sich Zeit nimmt für Nuancen – und es ist gleichzeitig bereit, sich überraschen zu lassen. Solche Begegnungen sind für mich sehr inspirierend – ich bin sehr gespannt auf alles, was noch kommt.
LT: Auf welche Dinge freust du dich am meisten?
CR: Abgesehen von den Opern «La Tragédie de Carmen» und «Die Zauberflöte» in der neuen Spielzeit – was für ein schöner Zufall! – freue ich mich sehr auf die neuen Herausforderungen meines neuen Jobs. Am meisten freue ich mich aber auf die Arbeit mit meinem Team sowie auf die Zusammenarbeit mit den anderen Menschen am Haus, um gemeinsam den Besucherinnen und Besuchern unvergessliche Momente zu ermöglichen.
Bildhinweis: Auf dem Foto sehen Sie die neue Leiterin der Theaterkasse Carmen Roelli (links) und ihre Stellvertreterin Misa Houtman (rechts).