Mthuthuzeli November

Choreograf

Gross geworden in einem Township in der Region Kapstadt, Südafrika, tanzte Mthuthuzeli November von klein auf in südafrikanischen Tanzstilen. Im Alter von 15 Jahren entdeckte er im Rahmen eines Vermittlungsprogramms das Ballett für sich. 2011 erhielt er ein Stipendium, um ein professionelles Tanzstudium an der Cape Academy of Performing Arts (CAPA) zu absolvieren, dass er 2014 mit Auszeichnung abschliessen konnte. Beim Internationalen Ballettwettbewerb Südafrika gewann er im Bereich «Zeitgenössisch» zweimal die Goldmedaille, 2012 als Junior, 2014 als Senior. Noch im selben Jahr gab er sein Debüt bei der Cape Dance Company (Leitung: Debbie Turner) und arbeitete hier mit Choreograf*innen wie Bradley Shelver und Christopher Huggins.

2015 gelang ihm der Sprung nach Grossbritannien: er war dort zunächst in der Produktion «West Side Story» zu sehen, im September schloss er sich dem Ballet Black als Ensemblemitglied an. Hier tanzte er ein Choreografien von namhaften Künstler*innen wie unter anderem Annabelle Lopez-Ochoa. Im Juli 2016 entstand sein erstes eigenes Stück für das Ballet Black: «Interrupted». Ebenfalls 2016 gründete der Künstler mit M22 Movement Lab eine choreografische Plattform, die ihm ermöglichte, mit Künstler*innen aller Sparten zusammenzuarbeiten und neue Choreografien für Bühne und Film zu kreieren. Im selben Jahr wurde Mthuthuzeli November am Klein Karoo Nasionale Kunstefees (KKNK) als Südafrikas aufstrebender Künstler ausgezeichnet. 2017 erhielt er von der Cape Dance Company den Auftrag, zwei neue Werke zu kreieren: «viscera» und «The rite of passage», die – finanziert vom National Arts Council of South Africa – im Artscape Theatre in Kapstadt uraufgeführt wurden. Ein Jahr danach kreierte der Choreograf erstmals ein Solo für das English National Ballet. Ausserdem war er an Projekten mit Chemical Brothers und Sanlam beteiligt; auch für den britischen Künstler Stormzy, der 2019 als Headliner beim Glastonbury Festival auftrat, schuf er die Choreografie. 2019 entstanden zwei weitere Werke für das Ballet Black: «Washa - The burn from the inside» und «Ingoma». Letzteres wurde 2020 für die beste Tanzproduktion des Jahres mit dem namhaften Olivier Award ausgezeichnet; das Stück konnte zudem den Preis als beste Choreografie bei den Black British Theatre Awards gewinnen. Ebenfalls letztes Jahr wurd Mthuthuzeli November als bester Nachwuchskünstler im Bereich Choreografie bei den für den «Critics’ Circle National Dance Award» nominiert.
2020 schuf der Künstler ein Werk für die The Grange Festival Produktion Pricipice, ein weiteres Stück entstand für «English National Ballet Emerging Dancer 2020». Noch im selben Jahr erhielt er von der Cape Town Opera den Auftrag, ein Werk zu Pergolesis «Stabat Mater» zu kreieren, dass im On-Demand-Programm online zu sehen war. 2021 entstand für das Northern Ballet «What used to, no longer is». «The waiting game», ein Auftragswerk des Barbican Theatre and Ballet wird ebenfalls 2021 uraufgeführt.

Mit seinem neuen Stück, das Mthuthuzeli November in der Saison 2021/22 für TanzLuzern choreografiert, ist der Künstler in Europa nun erstmals auch ausserhalb von Grossbritannien als Choreograf zu erleben.