ab 16 Jahren

CHF 40

CHF 20

zur Produktion

«Als ich in Gefangenschaft war, sagte ich zu ihm:
Wenn ich das überlebe, werde ich der ganzen Welt erzählen, was du uns angetan hast. Ich erzähle die Geschichte für mich selbst und für alle Frauen der Welt.
Er sagte: Husch. Wenn du noch ein Wort sagst, schneide ich dir die Zunge ab.
Jetzt erzähle ich meine Geschichte.»

Es gibt nur noch wenig ungehörtes und unvorstellbares Grauen. Die Verbrechen des Islamischen Staats an den jesidischen Frauen im Nordirak gehören dazu. Manche erlebte Dämonen müssen im Inneren bekämpft werden. In «LICHT» lädt die international renommierte Regisseurin Tea Tupajić jesidische Frauen ein, in sich selbst hinabzusteigen und genau das zu versuchen.

Nach einer einjährigen Vorbereitung betreten die Frauen die Bühne und erzählen die Geschichte davon, was geschah. Erzählen so, wie sie sich daran erinnern, einmal und dann nie wieder, Teil für Teil, bis sie nicht mehr können. Sie tun es, damit alles nicht umsonst war.
Ihre Stimme ist ihre Kraft. Im Glauben an das Theater überlassen sie ihre Geschichten den Zuschauer*innen.
Jede Nacht wird ein Teil der Geschichte erzählt. «Licht» dauert so lange, bis die ganze Geschichte erzählt ist.

Bei «LICHT» geht es um Schicksal. Das für uns geschriebene und das, das wir gemeinsam im Theater für uns selbst umschreiben. Da «LICHT» in verschiedene Städte reiste, lud Tea Tupajić alle die Mitarbeiter*innen aller Theater ein, gemeinsam einen Vorhang zu gestalten. Von Hand stickten sie die Sternenkonstellation der Premierennacht in den Vorhang. Jeder Stern trägt die Geschichte einer Person.

«LICHT» ist ein Episodenstück. Kein Abend ist gleich. «LICHT I»,  «LICHT II» und «LICHT III» hatten bereits an den Münchner Kammerspielen Premiere. Das Luzerner Theater zeigt die Teile «LICHT VII» und «LICHT VIII». Weitere Teile sind an internationalen Theatern und Festivals zu sehen, die ausschliesslich von Intendantinnen und Künstlerischen Leiterinnen geführt werden.

Pressestimmen

«Ihr Mut ist kaum auszuhalten.» – Rony Othmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung

«Licht heisst das Stück, denn Licht vertreibt die Angst. Heroisch sei das, was die Frauen tun, findet Regisseurin Tupajic, die aus Sarajevo stammt und selbst den Balkan-Krieg erlebt hat. Sie hat eine besondere Verbindung zu den Frauen aufgebaut, über Jahre ihr Vertrauen aufgebaut, sie fürs Theater fasziniert.» – Annette Ramelsberger, Süddeutsche Zeitung

«In kognitiv nicht leicht verständlichen Worten, stockend, gebrochen, von Tränen erstickt, gestisch jedoch ausdrucksvoll, beschwor sie die Atmosphäre der Angst unmittelbar vor dem Überfall des IS auf ihr Heimatdorf Kocho und damit das Leid ihres Volkes, das Elend aller Vergewaltigungsopfer aller Kriege seit Troya.» – Dr. Ursula Wiest, Literaturportal Bayern

«We are not just victims, we are survivors and that should be celebrated.» – Samira Bendadi, MO*

Talk I und Talk II zu «Licht»

Gewalt an Frauen im Krieg ist kein einzelnes Phänomen, sondern eine klare Kriegsstrategie. Die Talks bieten die Möglichkeit sich der Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven zu nähern: der künstlerischen (ausgehenden von der Inszenierung «Licht»), der politischen (mit Vertreterinnen unterschiedlicher NGOs) und der menschlichen (über eigene Erfahrungen).

Talk I:  Die Regisseurin Tea Tupajic und die Dramaturgin Katrina Mäntele sprechen über die Entstehungsgeschichte der Produktion «Licht»

Talk II: Die interdisziplinäre Künstlerin und Kulturhistorikerin Kathy Lenze, die selbst aus dem Iran geflüchtet ist, wird ein Talk zum Thema Gewalt an Frauen im Krieg und auf der Flucht moderieren. Ihre Gesprächspartnerinnen sind Raquel Herzog, die Gründerin von SAO, der Association für Frauen auf der Flucht, und Elif Askin, Dozentin an der Universität für Rechtswissenschaft in Zürich.

Infos

  •  Erzählerinnen: Awaz Abdi, Najlaa Matto
  • Die Vorstellung dauert einige Stunden, mit einer kurzen Unterbrechung. Wann sie endet, entscheiden die Erzählerinnen.

Eine Produktion der Münchner Kammerspiele in Koproduktion mit dem Kaaitheater Brüssel, dem FFT Düsseldorf und dem Luzerner Theater.
Im Rahmen von «Female Peace Palace», einem gemeinsamen Projekt der Münchner Kammerspiele und der Monacensia im Hildebrandhaus. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Vorhang auf für die stickenden Personen

Für die Bühne hat Tea Tupajić alle Kolleg*innen der Münchner Kammerspiele und des FFT Düsseldorf eingeladen, einen Vorhang zu erschaffen. Per Hand stickten die Kolleg*innen die Sternkonstellation der Nacht der Premiere in den Vorhang. Jede Person stickte in einen Stern ein Bild von dem, was sie hätte töten können.

Mitwirkende: Awaz Abdi, Alyssia Achille, Erwin Aljukić, Barbara Biel, Lisa Braner, Dîlan Z. Çapan, Olivia Ebert, Hannah von Eiff, Leyla Ferman, Felicitas Friedrich, Gundula Gerngross, Nicolas Hemmelmann, Josef Hofmann, Maria Hörger, Carolin Husemann, Iroha Kaneshiro, Melisa Kaya, Lisa Chiara Kohler, Simone Kremser, Nikolai Kuchin, Elvira Liesenfeld, Christine Maass, Charlotte Marr, Katrina Mäntele, Jutta Masurath, Najlaa Matto, Heloà Pizzi Mauro, Roel Meelkop, Josh Menges, Mehdi Moradpour, Barbara Mundel, Ronya Othmann, Esther Patrocinio Sánchez, Barbara Patz, Annette Paulmann, Gina Penzkofer, Sandra Petermann, Katharina Quandt, Jeanette Raue, Sofie Reindl-Grüger, Stefanie Rendtorff, Steffen Rossmanith, Daniela Schroll, Anette Schultheiss, Sabine Schutzbach, Tea Tupajić, Constantin Weidenbach, Volker Wiltsch, Teresa Winkelmann, Yue Ying, und andere, die lieber unbekannt bleiben möchten, Katja Grawinkel-Claassen (FFT), Alicia Susanna Nsukami (FFT), Linda Kuhlen (FFT), Julia Lorenz (FFT), Lian Heüveldop (FFT), Judith Cermann (FFT), Sonja Klempert (FFT), Svenja Schlei (FFT), Sina Langner (FFT)

Besetzung

Produktionsteam

  • Regie –
    Tea Tupajić
  • Bühne und Kostüme –
    Hannah von Eiff,
    Lisa Chiara Kohler
  • Licht –
    Charlotte Maar
  • Musik –
    Roel Meelkop
  • Ton –
    Viola Drewanz
  • Dramaturgie und Künstlerische Produktionsleitung –
    Katrina Mäntele
  • Dramaturgische und konzeptionelle Beratung –
    Olivia Ebert,
    Mehdi Moradpour
  • Therapeutische und kreative Beratung –
    Rik Vermeulen
  • Bezugsperson Erzählerinnen –
    Leyla Ferman

Besetzung

  • Erzählerinnen –
    Awaz Abdi /
    Najlaa Matto

Spieldaten

Link to production Talk I: Die Entstehungsgeschichte von Licht

Mo 24.06.

19.30 Uhr

Schauspiel

Talk I: Die Entstehungsgeschichte von Licht

Schauspiel

Mit Tea Tupajić, Katrina Mäntele
Moderation Katja Langenbach

Box

ab 16

Link to production Licht VII

Di 25.06.

19.00 Uhr

Schauspiel

Licht VII

Schauspiel

Die Geschichten jesidischer Frauen
Koproduktion mit den Münchner Kammerspielen

Bühne

ab 16

CHF 40
Link to production Licht VIII

Mi 26.06.

19.00 Uhr

Schauspiel

Licht VIII

Schauspiel

Die Geschichten jesidischer Frauen
Koproduktion mit den Münchner Kammerspielen

Bühne

ab 16

CHF 40
Link to production Talk II: Systemische Gewalt gegen Frauen im Krieg und auf der Flucht

Do 27.06.

19.30 Uhr

Schauspiel

Talk II: Systemische Gewalt gegen Frauen im Krieg und auf der Flucht

Schauspiel

Mit Raquel Herzog, Elif Askin und Kathy Lenze

Box

ab 16