Staatstheater
Staatstheater
Mauricio Kagel
zur Produktion
Zum Spielzeitbeginn und Start der neuen Intendanz leuchtet Regisseurin und Operndirektorin Lydia Steier mit ihrem Team und dem Ensemble alle Möglichkeiten des Theaters aus: Was sehen, was hören und was fühlen wir eigentlich, wenn wir Oper, Schauspiel und Tanz erleben? Nichts weniger als das (Musik)theater selbst ist das Thema dieses Abends, und der argentinisch-deutsche Komponist Mauricio Kagel gibt auf diese Fragen in seiner «Anti»-Oper «Staatstheater» radikale Antworten.
In neun Abschnitten mit bekannten Theater-Begriffen wie «Repertoire», «Ensemble», «Debüt» oder «Parkett» untersuchen Sänger*innen, Schauspieler*innen, Tänzer*innen und der Chor des Luzerner Theaters gemeinsam mit Instrumentalist*innen des Lucerne Festival Contemporary Orchestra den Theaterapparat. Mimik, Bewegungen und Raumanordnungen sind dabei ebenso Teil der Komposition wie die Musik. Kagel gibt der Regie bei der Auswahl der Stücke absolut freie Hand.
In einer grossen Collage werden Stadt- und Bühnenraum ineinander übergehen, Opernfiguren begegnen uns in ungewohnten Zusammenhängen und Mauricio Kagels einzigartiger Witz trifft auf Geister aus dem reichhaltigen Theaterfundus. Ein Experiment mit offenem Ausgang, mit dem sich ganz spielerisch eine Antwort auf die Frage finden lässt, was das Theater für uns heute bedeuten kann.
Sorgte Kagels Werk im Entstehungsjahr 1971 aufgrund seiner ungewöhnlichen Dramaturgie für ordentlich Zündstoff, lädt uns «Staatstheater» heute ein, die Mittel des Theaters neu auszuloten und zu feiern.
«Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.»
Friedrich Schiller
Wegweiser durch den Abend
Mauricio Kagels «Staatstheater» ist eine szenische Komposition, die 1967 bis 1970 entstanden ist. Inhaltlich zeichnet sich das Stück dadurch aus, dass es auf traditionelle Handlung, Figuren und Rollen verzichtet.
Das Team um Regisseurin und Co-Operndirektorin Lydia Steier hat daraus einen Abend gemacht, der auf der Bühne spielt, aber auch den Stadtraum mit einbezieht.
Die Inszenierung besteht aus drei Teilen und einer Prozession.
Teil 1: Repertoire & Teil 2: Einspielungen, Ensemble, Saison
Sie nehmen auf Ihren nummerierten Plätzen im Zuschauerraum Platz. Zunächst werden 19 assoziative und sinnfreie Welten aus Kagels Teil «Repertoire» als Kurzvideos auf Leinwand gezeigt. Die Bilder werden live in drei Containern am Bahnhofplatz,
auf der Ufschötti und im Bleichergärtli gespielt und ins Luzerner Theater direkt übertragen.
Danach hebt sich die Leinwand und Sie erleben das Ensemble auf der Bühne. Am Ende werden Sie gebeten, den Saal zu verlassen und Ihre Garderobe abzuholen.
Prozession
Gemeinsam mit dem Chor gestalten Sie eine «Semana-Santa»-
Prozession zu Teil drei in der Franziskanerkirche.
«Semana Santa» ist die spanische Bezeichnung für die Karwoche.
Teil 3: Debüt
Am Eingang der Franziskanerkirche werden Ihre Bändchen
kontrolliert. In der Kirche herrscht freie Platzwahl.
Zunächst erleben Sie eine Klanginstallation mit dem Opernchor, dann mündet der Abend in einem tänzerischen Bacchanal.
Punktuell kann es am Ende zu hohen Lautstärken kommen, dafür wird Ihnen am Eingang der Kirche auf Wunsch ein Gehörschutz zur Verfügung gestellt.
Audioeinführung
Fotos
Pressestimmen
«Ganz schön abgefahren!» – Deutschlandfunk Kultur
«Die Hingabe, die ungezügelte Freude, mit der das gesamte Ensemble die Theaterwelt überspitzt, kann gar nichts anderes bedeuten und unterstreicht – vor allem nach so langer Corona-Pause – einmal mehr, wie sehr sie vermisst wurde: diese schöne schräge (Theater-)Welt.» – Die deutsche Bühne
«Lydia Steier, die neue Operndirektorin in Luzern, inszeniert Mauricio Kagels «Staatstheater» - als wahren Segen.» – Süddeutsche Zeitung
«Lustvoll -schräg wie die Fasnacht» – Luzerner Zeitung
«Was für ein Heidenspass, was für ein herrlich verrückter Einstand!» – NZZ
«Ein Theaterspektakel für Aug und Ohr» – SRF Regionaljournal Zentralschweiz
Infos
Schweizer Erstaufführung
Koproduktion mit LUCERNE FESTIVAL
Danke
Arthur Waser Stiftung
Besetzung
Produktionsteam
Musikalische Leitung: Stefan Schreiber
Regie: Lydia Steier
Mitarbeit Regie: Matthias Piro
Bühne: Barbara Lenartz , Sophia Schneider
Kostüme: Jennifer Mosen
Licht: Marc Hostettler
Choreografie: Luca Signoretti
Dramaturgie: Lars Gebhardt , Johanna Mangold
Choreinstudierung: Mark Daver
Besetzung
Eyrún Unnarsdóttir
Solenn' Lavanant Linke
Marcela Rahal
Ziad Nehme
Sebastià Peris
Rainer Zaun
Christian Baumbach
Hugo Tiedje
Raphael Schmitz
TanzLuzern: Carlos Kerr Jr. , Dario Dinuzzi, Valeria Marangelli, Lisa Gareis , Phoebe Jewitt , Igli Mezini , Flavio Quisisana , Mathilde Gilhet, Mathew Prichard, Gabriele Rolle, Marija Burceva, Marta Llopis Mollá
Chor des Luzerner Theater
Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO; Chloë Abbott, Jack Adler-McKean, Alice Belugou, Antoine Brocherioux, Carlota Cáceres, Noè Rodrigo Gisbert, João Carlos Pacheco, Lucia Carro Veiga
Luzerner Sinfonieorchester (Einspielung)
Spieldaten
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