Der Chor
Der Chor
Dominik Busch
zur Produktion
Der Herbst 2001 war eine Zeit voller Gewalt: Am 11. September fanden die Anschläge auf das World Trade Center statt und am 27. September ereignete sich das Attentat von Zug. In dieser aufgewühlten Stimmung trafen sich Anfang Oktober dreissig Luzerner*innen für eine Chor-Woche in Appenzell. Eine Woche lang sollte geprobt werden, um am Freitag ein Konzert zu geben. Am Donnerstag erfuhren sie, dass sich in der Luzerner Bruchstrasse ein Amoklauf ereignet hatte: Ein junger Mann hatte sein Sturmgewehr in eine Gitarrentasche gepackt, war in die WG seiner Ex-Freundin eingedrungen und hatte ein Blutbad mit zwei Toten und zwei Verletzten angerichtet. Am Freitag erreichte eine der Chorsängerinnen die Nachricht, dass eine der Toten ihre Tochter war. Sogleich wurde sie zurück nach Luzern gefahren, der Chor blieb in Appenzell – und allen war klar: das Konzert am selben Abend würde nicht stattfinden. Wie sollte befreites Atmen, wie sollte Singen jetzt möglich sein? Nur wenige Stunden vor dem Konzert traf man sich zur Beratung und jemand sagte: «Ich finde, wir sollten morgen gemeinsam singen.»
Der Autor Dominik Busch, der in Appenzell dabei war, hat aus Gesprächen mit damals Beteiligten den Text «Der Chor» entwickelt. Zusammen mit einigen dieser Menschen aus dem Händelchor, anderen aus dem Chor «Not 4 Sale» und «Vocal Contact», sowie ehemaligen Studierenden der PH Luzern und nicht zu vergessen mit dem Ensemble des Luzerner Theaters wird sich die Regisseurin Brit Bartkowiak auf eine Suche begeben, an deren Ende ein gemeinsamer Theaterabend steht: ein Abend mit Sprache und Musik – und selbstverständlich mit einem Chor!
«Wer singt, hat keine Angst.»
Gerald Hüther
Audioeinführung
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Pressestimmen
«Dominik Busch gelingen berührende Dialoge, die besonders Wiebke Kayser als Frau, die vor dem Parlamentsgebäude die Namen der Toten hört, mit feinem Gespür für Zwischentöne wiedergibt. Deutlich zeigt die Inszenierung, wie schwer es nach solch einem Schicksalsschlag ist, nicht selbst mit Hass und Gewalt (und noch mehr Waffen) zu reagieren. Die Kunst, konkret die Musik, wird zum einenden Erlebnis, das die Gesellschaft dem Hass entgegensetzen kann.» – nachtkritik.de
«Es sollte weder Dokumentarfilm noch Therapiestunde werden, wie Dominik Busch im Vorfeld sagte. Die Inszenierung ist weder das eine noch das andere. Tatsächlich kommt sie dem sehr nahe, wie es Xell. für sich formuliert hat: Sie lässt einen daran teilhaben, ohne dass es einen erdrückt in seiner Schwere.» – Luzerner Zeitung
«Regisseurin Brit Bartkowiak stellt den Texten einen Laienchor zur Seite. Er begleitet diesen Abend musikalisch und ohne zu viel Pathos. So entsteht ein berührendes Stück, erst recht, wenn man weiss, dass auf der Bühne auch Chormitglieder von anno dazumal und die Schwester der Verstorbenen mitsingen.» – SRF Regionaljournal Zentralschweiz
Besetzung
Produktionsteam
Regie: Brit Bartkowiak
Bühne: Hella Prokoph
Kostüme: Britta Leonhardt
Licht: Clemens Gorzella
Komposition und Musikalische Leitung: Xell.
Chorleitung: Pirmin Lang, Daniel Thut
Stimmbildung: Franziska Schnyder
Dramaturgie: Melanie Oşan
Besetzung:
Wiebke Kayser
Christian Baumbach
Anja Signitzer
Hugo Tiedje
Anna Elisabeth Kummrow
Laienchor: Andreas Scheuber, Annekäthi Aegerter, Daniel Gieger, Lea Graf, Peter Hausherr, Josef Hess, Marcel Hofstetter, Caroline Ineichen-Hofstetter, Linda Kaufmann, Claudia Kayrooz, Heidi Kempf, Laila Koller, Pirmin Lang, Maria Peyer, Rebecca Probst, Laura Roggenbach, Kuno Schüpfer, Caroline Steffen, Daniel Thut, Marion Tobler, Urs Vogel, Guido Weber
Spieldaten
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